Solche Handlungsmuster, also wenn wir auf ähnliche Situationen immer gleich reagieren, fallen uns ja eher bei anderen Menschen auf als bei uns selbst. Wir lächeln dann insgeheim oder offen darüber, dass wir genau wissen, welcher Satz oder welche Reaktion von unserem Gegenüber gleich kommen wird…
… und merken kaum, dass wir selbst diese Muster genauso haben!
Hinter diesen Mustern stecken oft sehr frühe Konditionierungen. Werden wir wütend, oder lesen wir anderen Menschen jeden Wunsch von den Augen ab und erfüllen ihn, ob es uns gerade passt oder nicht, hat etwas damit zu tun, dass wir mit diesen Handlungen etwas erreichen wollen – und zwar meistens so, dass wir ein Gefühl nicht fühlen wollen und wirklich alles unternehmen, um aus einer Nummer heraus zu kommen.
Werden wir wütend und verletzen andere Menschen gar, dann versuchen wir vielleicht eine gewisse Nähe zu vermeiden, oder wir verbieten uns selbst etwas und werden dann ungehalten, wenn andere Menschen dieses „Verbot“ überschreiten … weil sie es natürlich gar nicht kennen und für sich auch nicht akzeptieren würden.
Sind wir über-fürsorglich, kann das bedeuten, dass wir glauben, wir gehören nur dazu und werden nur dann von anderen angenommen, wenn wir uns „nützlich“ machen.
Es geht immer um ein Gefühl! Und meistens um eines, das wir vermeiden wollen.

Es geht immer um ein Gefühl!
In der Regel ist uns das nicht bewusst, welches Gefühl das ist. Besonders schwierig sind Scham und Schuld. Wobei die Auslöser dafür meist sehr, sehr weit zurück liegen und in Zeiten zu finden sind, in denen wir noch so jung waren, dass wir definitiv keine Verantwortung für irgendetwas übernehmen konnten.
und doch…
Da kann dieses tiefsitzende Schuldgefühl sein, das glaubt, z.B. daran Schuld zu sein, dass der eigene Vater die Mutter verlassen hat, vielleicht weil er kein Kind wollte… Und dieses Kind waren nun mal wir…
Oder wir schämen uns für etwas, was wir mit ansehen mussten und gar nicht sehen sollten…
Wir wissen längst nicht mehr, was das konkret war. Was geblieben ist, ist ein ganz bestimmtes, programmiertes und in uns eingraviertes Handlungsmuster!
Wie befreien wir uns aus so einem Handlungsmuster?
Es ist nicht wichtig, welches Erlebnis das Handlungsmuster hervorgerufen hat. Es geht nur darum, dass wir diese Muster erkennen. Dass uns endlich bewusst wird, dass wir immer für andere da sind, mitten in der Nacht und am Wochenende. Dass wir in manchen Situationen nicht NEIN sagen können. Dass wir immer wütend werden, wenn …
Das kann man beobachten. Und man kann auch mal liebe Menschen, die uns gut kennen, danach fragen.
Und dann geht es darum, erst einmal nur wahrzunehmen, welches Gefühl hinter der Wut, hinter der Fürsorge, hinter der Angst, hinter … steht. Dazu muss man sich überlegen, was passieren würde, wenn man die vorprogrammierte Reaktion, das Handlungsmuster, jetzt nicht zeigen würde.
Oft ist das schon sehr hilfreich.
Um das Handlungsmuster wirklich aufzulösen, sollte man einmal ganz bewusst durchgehen. Das kann aber Angst machen. Deshalb ist es erst einmal schon gut, überhaupt das Gefühl benennen zu können. Um es dann bewusst und achtsam wahrzunehmen, wenn es aufkommt…
Das kann uns schon ein ganzes Stück weiter bringen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg und viele Erkenntnisse beim Beobachten.
Fühl‘ Dich begleitet!
Höre hierzu gerne auch meinen Podcast „Der Freiheits-Code“ auf YouTube oder anderen Podcast-Plattformen: Endlich frei! So wirst Du antrainierte Handlungsmuster los
Bildnachweis: Annette Scholz
Wöchentlicher Newsletter: scholz.coach