Kritik prasselt gefragt und ungefragt täglich auf uns ein. Und manchmal ist sie so widersprüchlich, dass es völlig offensichtlich ist, dass wir es niemals allen recht machen können – selbst wenn wir wollten.
Aber wollen – und sollen – wir es überhaupt allen recht machen?
Ich meine, nein. Und zwar nicht nur, weil es gar nicht geht. Kritik sagt oft mehr über den Kritisierenden als über den, der kritisiert wird. Bisweilen suchen diese Menschen unsere Aufmerksamkeit, manchmal wollen sie in ihrer Meinung bestätigt werden.
Und wir machen brav alles, was uns gesagt wird, weil wir glauben, wir müssten es, um dazu zu gehören, „mitmachen“ zu dürfen. Uns wird suggeriert, dass wir erst ein wertvoller Mitmensch sind, wenn wir … dieses oder jenes so oder so machen – und nicht anders.
Kritik macht uns zu Hampelmännern
Würde ich alles umsetzen, was mir an „gut gemeinten“ Verbesserungsvorschlägen zu meinem Podcast unterbreitet wurde, wäre ich ein Hampelmann, aber nicht mehr ich selbst.
Und mal ehrlich: Sind wir nicht die meiste Zeit „Hampelmänner und -frauen“, die es immer allen recht machen wollen und die überhaupt nicht mehr wissen, wer sie eigentlich wirklich sind?
Wir tragen Kleidung, in der wir uns unwohl fühlen, wir nutzen Vokabular und eine Ausdrucksweise, die uns eigentlich widerstrebt, wir gehen zu Veranstaltungen, die uns zu Tode langweilen … nur um anderen zu gefallen.
Was wollen wir eigentlich wirklich?

3 Fragen für einen konstruktiven Umgang mit Kritik
Bei der Beschäftigung mit dem Thema kamen mir 3 Fragen, die mir halfen, Kritik einzuordnen und das davon für mich zu nutzen, was mir wirklich dient:
- Was will ich eigentlich erreichen mit dem, was ich da tue?
Das ist den Außenstehenden in der Regel nicht klar. Wenn Du Dich an eine spezielle Zielgruppe wendest, z.B. mit einem Podcast, dann werden viele der Kritiker gar nicht in diese Zielgruppe fallen – und können deshalb Dein Angebot oder Auftreten gar nicht richtig einordnen oder bewerten. Sei Dir also immer im Klaren, welche Ziele Du erreichen möchtest und nimm dann nur die Kritik an, die Dich in Richtung Deines Ziels bringt! - Was will ich eigentlich wirklich? Wer bin ich wirklich?
Betonung liegt auf ICH. Wenn Du Dich im Ethno-Look gut fühlst oder gern große Hüte trägst, dann tu‘ das, auch wenn andere es doof finden. Hör auf, Rollen zu spielen, die Du nicht spielen magst! Kritik, die Dich wieder in diese Rollen zurück holen will, kannst Du ignorieren! - Welche Punkte der Kritik dienen mir? Welche kann und will ich umsetzen?
Manche Kritikpunkte triggern uns mehr als andere. Da kommen sofort Reaktionen wie: Nein, niemals. Das geht auch mir so. Trotzdem rate ich Dir, alle Kritik erst einmal neutral anzuhören und nicht zu bewerten. Manche Dinge, gegen die wir uns erst einmal sträuben, sind nicht unbedingt schlecht. Daher gilt: ausprobieren und fühlen. Einiges, was wir zunächst ablehnen, fühlt sich gut an und bringt uns weiter.
Viel Spaß beim Ausprobieren! Mögest Du Deinem wirklichen Wesen jeden Tag einen Schritt näher kommen!
Fühl‘ Dich begleitet!
Höre hierzu gerne auch meinen Podcast „Der Freiheits-Code“ auf YouTube oder anderen Podcast-Plattformen: Alles Mist! Vom Umgang mit Kritik
Bildnachweis: Annette Scholz
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